Biogasanlage Gut Kerkow 

Projektgegenstand
Errichtung eines geschlossenen Energiekreislaufes auf Gut Kerkow.

Projektinhalt
Im Jahr 1993 übernahm der Landwirt Johannes Niedeggen den nördlich der uckermärkischen Kleinstadt Angermünde gelegenen Landwirtschaftsbetrieb Gut Kerkow. Von Beginn an war es sein Ziel, die stofflichen Prozesse des Hofes zu geschlossenen Wirtschaftskreisläufen zu verbinden.

Im Jahr 2004 begann Johannes Niedeggen mit den Planungen für einen hofeigenen Energiekreislauf. Er wollte bereits existierende Produktions- und Vertriebsstrecken durch Elemente der Bioenergieerzeugung zu einer komplexen Kreislaufwirtschaft vervollständigen.



Aufgabe

Krassuski Projektmanagement erstellte die Konzeption für das Bauvorhaben und übernahm die Projektsteuerung.

Anspruch
• Vollständige Nutzung der erzeugten thermischen Energie
• Veredelung des anfallenden Gärrestes zu Dünger
• Förderung als Modellprojekt durch das Land Brandenburg
• Umsetzung mit regionalen Baufirmen
• Wissenschaftliche Begleitung durch Fachhochschule Eberswalde

Beteiligte
• Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
• Landkreis Uckermark
• HypoVereinsbank
• Fachhochschule Eberswalde
• Clusterinitiative "Energie Nord-Ost-Brandenburg" E•NOB
• Landesumweltamt Brandenburg
• e-on EDIS Aktiengesellschaft

Zeitraum
März 2004 bis Oktober 2006

Investitionsrahmen
Gesamtinvestition 3,34 Mill. Euro

Auftraggeber
Gut Kerkow Energie GmbH



Umsetzung

Die Basis des Energiekreislaufes von Gut Kerkow ist eine leistungsfähige Biogasanlage. Diese wird mit selbstproduzierten Energiepflanzen sowie hofeigener Gülle und Festmist aus der Rinderhaltung bestückt.

Das angeschlossene Blockheizkraftwerk hat eine Leistung von 625 KWh elektrisch und 700 KWh thermisch. Bei voller Leistung liefert es jährlich 4,9 Mill. KW elektrische Energie. Dies entspricht dem 6-fachen des Energieeigenbedarfes von Gut Kerkow.

Die Abwärme der Biogasanlage wird in hofeigenen Heizungs-, Trocknungs- und Kälteanlagen genutzt. Aus den anfallenden Gärsubstraten wird hochwertiger Dünger produziert. Eine Ölpresse verarbeitet Raps und Mischkulturen zu Naturöl, das als Treibstoff genutzt wird. Die überschüssige Elektroenergie von ca. 4 Mill. KW wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Das Projekt ist in das regionale Netzwerk "Energie Nord-Ost Brandenburg" E•NOB eingebunden. Es wird durch die Fachhochschule Eberswalde wissenschaftlich begleitet. Um die Erfahrungen aus Bau und Betrieb der Anlage anderen Landwirten und der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wird der landwirtschaftliche Betrieb zu einem öffentlichen Lernort umgestaltet.



Stimmen
"Die Landwirtschaft ist heute wieder auf dem besten Weg, an ihre frühere Funktion als wichtiger Energie- und Rohstofflieferant für Handwerk und Wirtschaft anzuknüpfen. Der Umbau des Landwirtschaftsbetriebes in Kerkow ist ein beispielhaftes Modellprojekt für die wirtschaftlichen Möglichkeiten bei erneuerbaren Energien."
Dietmar Schulze, Staatssekretär im Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg