Gentechnikfreie Region
ProjektgegenstandGentechnikfreie Region Uckermark-Barnim
ProjektinhaltMit Einführung
des Gentechnikgesetzes im Jahr 2004 wurde in Deutschland der Anbau
gentechnikveränderter Pflanzen möglich. Gentechnikveränderte Pflanzen
bedrohen sowohl die ökologische, als auch die konventionelle
Landwirtschaft.
In der Region Barnim-Uckermark gründete sich nach der Einführung des
Gentechnikgesetzes eine der deutschlandweit ersten Initiative von
Bäuerinnen und Bauern, die sich zur Nicht-Verwendung von gentechnisch
veränderten Organismen verpflichtet haben.
Mit derzeit 46 sowohl ökologisch als auch konventionell wirtschaftenden
Betrieben ist sie mit 16.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche
eine der größten gentechnikfreien Regionen Deutschlands.
AufgabeDer Arbeitsaufwand
seit Gründung der Initiative ist hoch und kann von den Landwirten nicht
ehrenamtlich geleistet werden. Unter dem Vorsitz von Martin Krassuski
koordiniert deshalb der Kulturlandschaft Uckermark e.V. als zentraler
Ansprechpartner die Aktivitäten der Initiative.
Anspruch• Profilierung der Gentechnikfreien Region Uckermark-Barnim als attraktives Anbaugebiet für Saatgutproduzenten
• Entwicklung weiterer ökonomischer Bausteine zur langfristigen Sicherung der Initiative
Beteiligte• Landwirte der Region Barnim-Uckermark
• Kulturlandschaft Uckermark e.V., Angermünde
• Regionen Aktiv, Barnim-Uckermark
• Institut für ökologische Wirtschaftsforschung gGmbH, Berlin
• Landesumweltamt Brandenburg, Eberswalde
• Bioshärenreservat Schorfheide-Chorin
Zeitraumseit 2004
InvestitionsrahmenGesamtinvestition 46.000 Euro
UmsetzungIn einem ersten
Schritt wurden von der Initiative regionale und überregionale
Marketingstrukturen aufgebaut und ein eigenes Signet „Gentechnikfreie
Region Uckermark-Barnim" entwickelt. Dieses Signet vergibt der
Kulturlandschaft Uckermark e.V. im Auftrag der Landwirte an Erzeuger,
die eine Selbstverpflichtungserklärung zum Verzicht auf gentechnisch
veränderte Organismen unterzeichnet haben.
Neben verbrauchergerechter Information über eine eigens produzierte
Broschüre und Aufklärung im Internet, werden von der Initiative
Qualifizierungen für Landwirte durchgeführt und Netzwerkarbeit mit
Schwesterinitiativen im In- und Ausland geleistet. In Folge dieser
Aktivitäten ist die Zahl der beteiligten Landwirte von 21 auf 46
gestiegen.
Ein langfristiger Bestand der Gentechnikfreien Region Uckermark-Barnim
ist nur möglich, wenn es gelingt, langfristigt einen Mehrwert für die
beteiligten Erzeuger zu erzielen. In der Fortführung des Projektes
werden deshalb die Möglichkeiten einer gentechnikfreien
Saatgutproduktion in der Region erkundet. Saatgutproduzenten werden mit
einer hochwertig gestalteten Broschüre über die Gentechnikfreie Region
Uckermark-Barnim und mögliche Geschäftsmodelle informiert. Ziel ist es,
die Region als Anbaugebiet für gentechnikfreies Saatgut zu etablieren.
Stimmen
„Die Verbraucher in Deutschland wollen keine Gentechnik in
Nahrungsmitteln. Wir müssen jetzt Wege finden, wie wir den Verbrauchern
zeigen, dass die Produkte aus unserer Region diesem Anspruch gerecht
werden."
Stefan Palme, Betriebsleiter des Bioland-Betriebes Gut Wilmersdorf, Landkreis Uckermark
„Wir wollen erreichen, dass die gentechnikfreie Region eine
geschlossene Fläche wird. Denn wenn in meiner Nachbarschaft mit
Gentechnik gearbeitet wird, dann ist meine Existenz als Biobauer stark
gefährdet."
Helmut Frielinghaus, Leiter der Pflanzenbauabteilung im Ökodorf Brodowin, Landkreis Barnim