Kirchruine Vierraden 

Projektgegenstand
Wiederaufbau der Kirchruine Vierraden

Projektinhalt
Die Stadtkirche Vierraden wurde 1788 vom Landesbaumeister Berlischky erbaut. Am 20. April 1945 wurde die Kirche, wie fast 90 Prozent aller Gebäude der kleinen uckermärkischen Tabakarbeiterstadt, durch Kriegseinwirkungen zerstört. Alle Pläne zum Wiederaufbau in der Nachkriegszeit scheiterten.


Im Jahr 1990 wurde die Kirchruine unter Denkmalschutz gestellt, 1994 ein Baugutachten in Auftrag gegeben. 1999 gründete sich auf Initiative des Ortspfarrers Falko Becker ein „Freundeskreis der Kirchruine Vierraden". Dieser Freundeskreis beauftragte die Architektin Bettina Krassuski mit den Planungen für den Wiederaufbau und der Fördermittelakquisition.
 
Aufgabe

• Entwicklung eines Konzeptes zur Umsetzung in mehreren Bauabschnitten
• Erstellung des Finanzierungsplanes für die Baumaßnahmen
• Projektsteuerung und Anleitung der Projektbeteiligten
• Mitarbeit bei der Erstellung der Nachnutzungskonzeption

Anspruch
• Erhaltung eines der letzten Bauwerke Berlischkys
• Umsetzung der verschiedenen Nutzungsansprüche der Stadt Vierraden und der Kirchgemeinde
• Bewahrung des Gebäudecharakters als wiederaufgebaute Kirchenruine
• Einbindung moderner Gestaltungselemente



Beteiligte
• Evangelische Kirchengemeinde Vierraden
• Freundeskreis der Kirchruine Vierraden
• Stadt Vierraden
• Amt für Agrarordnung und ländliche Entwicklung
• Landkreis Uckermark
• Volksbank-Stiftung
• Konsistorium der evangelischen Kirche
• Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege

Zeitraum
2000 bis 2003

Investitionsrahmen
Gesamtinvestition 630.000 Euro

Auftraggeber
• Evangelische Kirchengemeinde Vierraden
• Stadt Vierraden



Umsetzung

Der Wiederaufbau der Kirchruine Vierraden wird in mehreren Schritten vollzogen. Bei den ersten Bauarbeiten erhielt der Kirchturm einen neuen modernen Dachabschluss. Außerdem wurden die einzelnen Turmebenen wiederhergestellt sowie ein neuer Glockenstuhl installiert.

Im zweiten Baubschnitt wurden die unteren Turmebenen als Begegnungszentrum ausgebaut und das Mauerwerk der Umfassungswände des Kirchenschiffes saniert. Das Kirchenschiff erhielt einen neuen Fußboden und neue Fenster. Das Außengelände wurde gerodet und beräumt, die Zuwegungen gepflastert.

Nach mehrjähriger Bauzeit wurde die Kirche am 11. März 2003 unter dem Namen „Kreuzkirche zu Vierraden• geweiht und damit wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt. In einem Vertrag zwischen der Kirchengemeinde und der Gemeinde wurde die gemeinsame Nutzung des Gebäudes festgeschrieben.

Die wiedererrichtete Kirche entwickelt sich zum kulturellen und sozialen Zentrum des Ortes. Sie wird sowohl durch die Kirchengemeinde als auch für öffentliche Veranstaltungen des Dorfes genutzt. Unter dem (noch) offenen Kirchendach treffen sich die Bewohner von Vierraden mit ihren Gästen zum jährlichen Weihnachtsmarkt, zum traditionellen Tabakblütenfest und zu Konzerten unterm Sternenhimmel. Der rekonstruierte und ausgebaute Kirchturm bietet Räumlichkeiten sowohl für den Konfirmanden- und Christenlehreunterricht als auch für die Sitzungen des Ortsbeirates.

Der „Freundeskreis der Kirchruine Vierraden" plant, in einem nächsten Schritt die Sakristei wieder aufzubauen und das Kirchenschiff zu überdachen.

Stimmen
„Alle Achtung! Toll, dass ihr die Kirche nicht abgerissen, sondern euch an das Riesenprojekt
gewagt habt."

Kristin Bräunlich, Besucherin